

Seit mehr als 2 Jahren hat die COVID-19-Pandemie weiter im Griff. Besonders bei hohen Infektionszahlen ist eines wichtig: zuverlässige Schnelltests. Als der sogenannte Goldstandard gilt die RT-PCR, die aber vom Zugang zum Virusgenom abhängt und daher spezialisiertes Personal, Material und Zeit erfordert. Für den schnellen Nachweis von SARS-CoV-2-Viren waren und sind nachwievor hauptsächlich Antigen-Schnelltests im Einsatz, welche sich auch für Selbsttests etabliert haben. Diese weisen Virus-Antigene in der Regel in Speichel- oder Nasen-Rachen-Abstrichproben nach, sind aber im Vergleich jedoch weniger empfindlich und weniger spezifisch.
Ziel des Projekts DIRECT-Dx ist es, einen sensitiven diagnostischen Test zu entwickeln, der das Vorhandensein von SARS-CoV-2-Viren direkt aus Patientenproben nachweist, ohne auf die DNA der Viren zugreifen zu müssen. Die Arbeitsgruppe von Prof. Frank Bier an der Universität Potsdam entwickelt dafür gemeinsam mit der Firma Preclinics Peptide und monoklonale Antikörper, die die Antigene direkt aus den Proben sehr spezifisch und sensitiv binden können.
(Pseudo-)Viren und ihre Antigene
Peptide und Antikörper als starke Virus-Binder
LFA-Teststreifen für eine schnelle Diagnostik
Diese spezifische Bindung soll mit einfach zu handhabenden und gut etablierten chemischen Reaktionen nachgewiesen und charakterisiert werden und dann auch in ein Format, welches für die Heimtestung geeignet ist übertragen werden. Das gängigste Format für einen Schnelltest ist ein Lateral Flow Assay (LFA), bei dem die Probe über einen Papierstreifen fließt und das durch eine Interaktion der Virus-Antigene mit den Peptiden und Antikörpern erzeugte Signal in Echtzeit z. B. in einen Farbwechsel übersetzt wird.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert (Förderkennzeichen 03COV24).
https://www.uni-potsdam.de/de/ibb-molekularebioanalytik/index
Projektleitung
Prof. Dr. Frank Bier
T 0331 977230128
M frank.bier@uni-potsdam.de